Bald ist es wieder so weit, die ABC-Schützen sind unterwegs, denn für viele Kinder beginnt nun bald die Schulzeit und damit auch die ersten Schritte Richtung Selbständigkeit. Nicht nur, dass die ersten Tage in der Schule für die ABC-Schützen äußerst aufregend und spannend sind, auch der Weg von und zur Schule kann ganz schön herausfordernd sein. Gibt es doch auf dem Schulweg so viel zu erkunden, zu erzählen und Verabredungen für den Nachmittag zu treffen. Dass man sich dabei im nicht ungefährlichen Straßenverkehr bewegt, mit all seinen Tücken, wird in diesem Alter leider oft und gerne ausgeblendet. Damit alle Menschen sicher unterwegs sein können, haben wir hier eine Liste mit Tipps erstellt, die dazu beitragen soll, den Schulbeginn für alle Verkehrsteilnehmenden so sicher wie möglich zu gestalten.
Fangen wir mit dem „stärkeren“ Verkehrsteilnehmenden an, den Menschen hinterm Steuer.
Sei nochmal besonders aufmerksam und vorsichtig beim Autofahren, insbesondere in der Nähe von Schulen, Kindergärten und entsprechenden Überwegen wie Fußgängerampeln und Zebrastreifen.
Dass du dich in der Nähe einer Schule, eines Kindergartens oder eines Bereiches, in dem immer mit Kindern zu rechnen ist, befindest, erkennst du an folgenden Verkehrszeichen:
Das Zeichen ist ein Gefahrenzeichen gemäß § 40 StVO und warnt Verkehrsteilnehmer davor, dass mit Kindern zu rechnen ist und daher besondere Vorsicht angesagt ist. Häufig findet man dieses Verkehrsschild vor Spielplätzen, Schulen oder Kindergärten. Also Augen auf! Und Fuß auf die Bremse.
Ein weiteres Schild, das auf die Anwesenheit von Kindern hinweist, ist das Zeichen 239, Sonderweg für Fußgänger (bzw. Sonderweg für Fußgänger und Radfahrer).
Dieses Verkehrszeichen 239 zeigt einen Sonderweg für zu Fuß gehende an. Für andere Verkehrsteilnehmende, ausgenommen Rad fahrende Kinder bis 10 Jahre, ist die Benutzung des Fußgängerweges verboten. Hier ist also jederzeit mit Schulanfängern – auch auf dem Rad – zu rechnen. Und auf dem Radweg sowieso.
Dieses Verkehrsschild 356, auf dem ein Verkehrshelfer oder auch Schülerlotse sowie spielende Kinder abgebildet sind, weist darauf hin, dass an diesen Stellen der Verkehr häufig von Verkehrshelfern angehalten wird, damit Schulanfängerinnen und Schulanfänger sicher über die Straße gehen können.
Im verkehrsberuhigten Bereich gilt Schrittgeschwindigkeit. Jegliches Behindern oder gar eine Gefährdung von Passantinnen und Passanten muss hier verhindert werden. Das gilt für die gesamte Straßenbreite. Das Parken ist hier verboten, ausgenommen davon sind nur speziell gekennzeichnete Flächen. Auch hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, noch verkehrsunerfahrenen ABC-Schützen oder noch jüngere Kinder anzutreffen.
Vorsicht auch bei Bushaltestellen: Hält hier ein Schul- oder Linienbus, dürfen Autofahrende nur vorsichtig daran vorbeifahren, gleichgültig, ob sich der Bus in Fahrtrichtung oder im Gegenverkehr befindet. Sofern gerade ein- oder ausgestiegen wird, darf, das gilt für den Bus in Fahrtrichtung, nur mit ausreichend Abstand und in Schrittgeschwindigkeit am Bus vorbeigefahren werden, damit eine Gefahr ausgeschlossen werden kann. Sollte ein gefahrloses Passieren nicht möglich sein, muss das Auto warten. Hier besteht immer die Gefahr, dass ein abgelenktes Kind plötzlich die Fahrbahn überquert. Um so wichtiger, in dieser schlecht einsehbaren Situation vorsichtig zu agieren.
Wir wollen hier nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen, sondern vor allem für Rücksicht auf die schwächsten Verkehrsteilnehmenden werben. Aber natürlich ist Rücksichtnahme auch für andere Menschen nicht verboten…
Wenn du weißt, dass deine Autofahrt in der Nähe einer Schule oder eines Kindergartens vorbeiführt, plane genügend Zeit ein, so dass du nicht hektisch wirst und gegebenenfalls zu schnell fahren wirst.
Auch beim Parken solltest du rücksichtsvoll sein, denn Schulanfänger*innen sind meist noch sehr klein und allein deshalb schon schwerer im Straßenverkehr zu erkennen. Da sollte man als Autofahrender dann erst recht keine Gehwege, Zebrastreifen und Busfahrspuren zuparken. Gerade rund um Haltestellen der Schulbusse gilt es ausreichend Abstand zu halten, sowohl beim Parken als auch beim Fahren. Kurze Erinnerung an die Führerscheinprüfung:
Übt den Schulweg gemeinsam mit eurem Kind und besprecht dabei die sichersten Wege, das richtige Überqueren von Straßen an Ampeln oder Zebrastreifen und wie man sich als Fußgängerin und Fußgänger im Straßenverkehr zu verhalten hat und was es zu beachten gibt.
Das gleiche gilt, sollte das Kind mit dem Fahrrad o.ä. unterwegs sein.
Sei als Vater oder Mutter, auch außerhalb des Schulwegs, immer ein Vorbild und beachte selbst stets die Verkehrsregeln.
Erkläre deinem Kind, was die verschiedenen Verkehrszeichen bedeuten und übe das richtige Verhalten in verschiedenen Situationen, z.B. dem richtigen Überqueren einer Straße. Kinder sollten zwar in diesem Alter bei der Überquerung der Straße noch an die Hand genommen werden, jedoch solltest du bereits jetzt die wichtigsten Regeln einer sicheren Überquerung erklären:
Erkläre deinem Kind, dass ein Fahrzeug erst dann sicher steht, wenn die Räder nicht mehr rollen.
Sorge dafür, dass dein Kind gut sichtbar ist, indem es helle Kleidung und gegebenenfalls reflektierende Elemente trägt.
Bespreche mit deinem Kind, wie es sich bei der Benutzung des Schulbusses zu verhalten hat und dass es beim Ein- und Aussteigen besonders vorsichtig sein muss. Weise es daraufhin, dass es niemals blind über die Straße rennen darf, um den Bus noch zu erreichen.
Ermutige deine Kinder stets, bei Unsicherheiten um Hilfe zu bitten und gib ihnen stets das Gefühl, immer auf deine Unterstützung zählen zu können.
Sprich mit anderen Eltern und tauscht Informationen über sichere Schulwege aus.
Denke stets daran, dass du als Erwachsener eine besondere Verantwortung für Kinder im Straßenverkehr trägst! Hilf dabei, Kinder im Straßenverkehr zu unterstützen und nimm im Auto immer besonders Rücksicht auf die Kleinen. JET – einfach besser unterwegs sein!